Bonn, 13.05.2025 (BVWS)
Pressemitteilung zur VDF/BVWS-Jahrestagung 2025
Fleischwirtschaft – Branche blickt positiv in die Zukunft
Der Fleischkonsum in Deutschland ist im Jahr 2024 leicht gestiegen. Im Durchschnitt verzehrte jeder Verbraucher 53,2 Kilogramm Fleisch. Das sind 300 Gramm mehr als 2023. Dabei liegt Schweinefleisch weiterhin auf Platz 1. Die Bemühungen der Branche in Sachen Tierschutz und Nachhaltigkeit zahlen sich zunehmend aus. Positiv bewerten der Bundesverband Deutscher Wurst- & Schinkenproduzenten (BVWS) und der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) zudem die Bemühungen in Brüssel sowie die Ankündigungen der neuen Bundesregierung in Berlin, bürokratische Lasten abzubauen und der Wirtschaft Freiräume für neues Wachstum zu verschaffen. Dies ist aus Sicht von BVWS und VDF dringend erforderlich, um den Tierhaltungsstandort Deutschland und damit die Versorgung mit Fleisch und Wurstwaren sicherzustellen.
Nach den massiven Verteuerungen für Nahrungsmittel in den Jahren 2022 und 2023 ging die Teuerungsrate 2024 wieder auf moderate 1,9 % zurück. Das fördert die Ausgabebereitschaft der Konsumenten und führt zu einer Stabilisierung der Nachfrage. Ebenfalls positiv haben sich im vergangenen Jahr die Bemühungen des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung ausgewirkt, jene Märkte erneut zu erschließen, die wegen der Afrikanischen Schweinepest gesperrt waren. Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche zu Beginn des Jahres 2025 hat jedoch dazu geführt, dass nahezu alle Drittlandsmärkte außerhalb der EU die Einfuhr von Fleisch und Fleischerzeugnissen aus Deutschland verboten haben. Dabei hat insbesondere die Sperrung des Absatzmarktes Großbritannien zu erheblichen Erlöseinbußen geführt. Erste Märkte, darunter auch Großbritannien, haben zwischenzeitlich die Einfuhr deutscher Ware wieder zugelassen.
Trotzdem musste sich die deutsche Fleischwirtschaft 2024 in einem dauerhaft schwierigen Umfeld behaupten. Die überwiegend mittelständisch geprägte Verarbeitungsindustrie litt unter den wirtschaftlichen Belastungen durch hohe Energie- und Rohstoffpreise und steigende Löhne bei gleichzeitiger Arbeitskräfteknappheit. Die massiven Kostensteigerungen machen es den Unternehmen nahezu unmöglich, ihre Produkte zu angemessenen Preisen anzubieten. Die hohe Inflation der Vorjahre, insbesondere bei Lebensmitteln, haben die Verbraucher beim Einkauf deutlich gespürt und verunsichert. Entsprechend spielt der Preis bei der Einkaufsentscheidung wieder eine stärkere Rolle.
Gesetzliche Regelungen aus Brüssel sowie zusätzliche nationale Alleingänge belasteten die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Produktion und erschwerten den Zugang zum europäischen Binnenmarkt, der für die Unternehmen und Beschäftigten der Branche von großer Bedeutung ist.
Das Angebot
Nach mehreren Jahren rückläufiger Erzeugungsmenge stieg im Jahr 2024 die Fleischerzeugung in Deutschland gegenüber dem Jahr 2023 leicht um 1,4 % auf 6,9 Mio. t Schlachtgewicht.Die gewerblichen Schlachtungen von Schweinen stiegen 2024 gegenüber dem Vorjahr erstmalig seit Jahren wieder um 500.000 Tiere (+ 1,2 %) auf 44,6 Mio. Stück. Der Anstieg beruht ausschließlich auf dem höheren Aufkommen inländischer Tiere (+ 1,8 % auf 43,2 Mio. Tiere). Die Anzahl der Schlachtungen ausländischer Schweine nahm anders als im Vorjahr ab und ging auf rund 1,4 Mio. Tiere zurück.
Da auch das durchschnittliche Schlachtgewicht (SG) anstieg, nahm die Fleischerzeugung stärker zu als die Schlachtzahl. Die Schweinefleischerzeugung stieg um 1,9 % (80.500 t SG) auf 4,285 Mio. t.
Die Anzahl von gewerblich geschlachteten Rindern (Großvieh und Kälber) blieb 2024 zwar gegenüber dem Vorjahr mit 3,007 Mio. Stück nahezu unverändert. Die Anzahl der gehaltenen Rinder sank jedoch im November 2024 auf einen Tiefststand von 10,461 Mio. Stück (- 3,5 %). Befeuert wird dieser Abbau durch den Rückgang der Milchviehhaltung. Die Anzahl der Milchkühe verringerte sich um etwa 3,4 % auf nur noch 3,589 Mio. Stück. Auch aus der Mutterkuhhaltung kommen keine Impulse. Die ohnehin in Deutschland geringe Anzahl an gehaltenen Mutterkühen verringerte sich von 625.000 im November 2023 auf 620.000 bei der letzten Zählung 2024. Im Rindersektor spielt der Außenhandel mit Schlachttieren so gut wie keine Rolle. Bei der Betrachtung des Rindfleischmarktes ist der Blick auf die Milchviehhaltung essenziell. Tiere für den Fleischsektor kommen in Deutschland und auch in zahlreichen anderen Ländern überwiegend aus dem Bereich der Milchviehhaltung.
Da auch in vielen anderen EU-Ländern die Milchviehhaltung und somit die Anzahl der Kühe rückläufig ist, geht die Zahl der Tiere im Rindviehsektor EU-weit zurück. Daran ändert bisher offenbar auch das stark angestiegene Preisniveau für Schlachtkörper nichts.
Rückgängige Schlachtzahlen betrafen Bullen, Kühe und Kälber, während die Zahl der geschlachteten Färsen und die der zahlenmäßig wenig relevanten Ochsen und Jungrinder hingegen leicht anstieg. Bei den Bullen betrug die Schlachtzahl noch 1,103 Mio. Stück (- 14.500) mit einer Schlachtgewichtsmenge von 449.800 t (-3.300 t). Die Zahl der geschlachteten Kühe sank um 2.500 Stück auf 1,008 Mio. Stück. Die Fleischmenge stieg hier um 2.900 t auf 321.400 t. Bei den Färsen stieg die Schlachtzahl um 26.100 Stück auf 555.100 Stück. Die Fleischmenge erhöhte sich um 10.900 t auf 177.100 t. Auch die Zahl der geschlachteten Kälber reduzierte sich um 6.600 Stück auf nur noch 289.200 Stück mit einer Schlachtgewichtsmenge von 44.900 t. Die Menge blieb gegenüber 2023 nahezu konstant. Aufgrund des gestiegenen durchschnittlichen Gewichts aller Kategorien blieb in Deutschland die Schlachtgewichtsmenge mit ca. 1 Mio. t fast unverändert.
Auch im Bereich der Schafe gab es einen Rückgang. Die Schlachtzahl belief sich auf 1,052 Mio. Stück, 2,7 % weniger als 2023, mit einem Schlachtgewicht von 21.600 t ( 1,5 %). Bei Schafen ist allerdings der Anteil der Schlachtungen im nicht-gewerblichen Bereich nicht unerheblich, sodass die gewerblichen Schlachtungen nur ein unvollständiges Bild dieses Segments abgeben.
Befriedigende Situation in der Verarbeitung
Die Produktionsmenge in der Fleischwarenherstellung fiel im zurückliegenden Jahr 2024 leicht positiv aus. Die Herstellung von Wurstwaren stieg leicht um 0,4 % auf insgesamt 1.375.895 t, während der durchschnittliche Abgabepreis um 0,9 % auf 6,75 €/kg zulegte.Die größte Produktgruppe stellen Brühwürste wie Würstchen, Lyoner oder Bierschinken mit 868.960 t und einem leichten Zuwachs von 1,3 % (2023: 857.803 t) dar. Rohwürste wie Salami oder Teewurst verloren leicht um 1,1 % und sanken auf 334.533 t (2023: 338.440 t). Kochwürste wie Leber- oder Blutwürste verloren ebenfalls leicht um 0,9 % auf 172.402 t (2023: 173.972 t). Weitere wichtige Produktgruppen wie roher oder gekochter Schinken werden von der Statistik nicht erfasst.
Diese Entwicklung ist aus Herstellersicht auch deshalb sehr erfreulich, weil 2024 aufgrund der Afrikanischen Schweinepest wichtige ausländische Märkte zumindest vorübergehend geschlossen waren.
Vorläufige Produktionsentwicklung in der Fleischverarbeitung 2024

Neben den hohen Energiekosten wirkt sich auch der zunehmende bürokratische Aufwand für die deutschen Wurst- und Schinkenproduzenten wettbewerbsverzerrend gegenüber den ausländischen Mitbewerbern aus. Ebenfalls negative Folgen haben
nationale gesetzliche Vorgaben wie beispielsweise die Haltungskennzeichnung, die in ihrer bisherigen Form weder sach- noch praxisgerecht ausgestaltet ist. Nationale Kennzeichnungen schwächen die heimischen Lebensmittelhersteller und verteuern Lebensmittel. Es ist aus Sicht des größten Bereichs der deutschen Ernährungsindustrie nicht verwunderlich, dass die Einfuhr von Fleischerzeugnissen aus anderen europäischen Ländern tendenziell ansteigt, weil sich zahlreiche Verbraucher angesichts der zurückliegenden Phase der hohen Inflation nach wie vor stark am Preis orientieren. Diese Preisorientierung erschwert weiterhin den Absatz von Bioprodukten und Waren hoher Haltungsstufen. Auch Erzeugnisse aus pflanzlichen Proteinen haben ihr starkes Wachstum zumindest vorübergehend verloren.
Ein großes Problem für viele Unternehmen stellt der Mitarbeitermangel dar, weil die Beschäftigung von Fremdpersonal in der gesamten Fleischwirtschaft untersagt worden ist und der ehemalige Bundesminister Heil das Verbot in der Fleischverarbeitung trotz des gegenteilig lautenden Evaluierungsberichtes aufrechterhalten hat.
Mit rund 65.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 20 Mrd. Euro ist die Fleischwarenherstellung der größte Bereich der deutschen Ernährungsindustrie.
Fleischverzehr pro Kopf stabilisiert
Der Fleischverzehr in Deutschland ist im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3 kg auf 53,2 kg pro Kopf angestiegen. Leicht gesunken ist dabei die Verzehrsmenge von Schweinefleisch auf 28,4 kg pro Kopf (- 0,1 kg). Der Verzehr von Rindfleisch blieb mit 9,3 kg/Kopf unverändert. Der Verzehr von Geflügelfleisch nahm hingegen weiter auf 13,6 kg/Kopf zu (+ 0,5 kg). Bei Schaf- und Ziegenfleisch mit 0,5 kg und weiteren 1,4 kg anderer Fleischarten (insbesondere Innereien, Wild, Kaninchen) blieb der Konsum weitestgehend stabil. In den genannten Zahlen ist der Verzehr von Fleisch in Form von Wurst und Schinken enthalten, der unverändert bei rund 26 kg/Kopf liegt.Drittlandexport trotz leichter Entspannung weiter unter Druck
Die deutsche Ausfuhr von Fleisch und Fleischwaren war auch im Jahr 2024 u. a. durch das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stark eingeschränkt, obwohl die weitere Ausbreitung der Tierkrankheit in Deutschland verhindert werden konnte. Durch die Wiederaufnahme der Lieferungen nach Südkorea gab es aber eine spürbare Erholung der Schweinefleischexporte. Ebenfalls nahmen die Lieferungen nach Vietnam, Montenegro, Neuseeland und Bosnien zu. Viele Drittländer, darunter das für den Export wichtige China, haben aber die Einfuhrsperren für deutsches Schweinefleisch aufrechterhalten.Der Export von 3,13 Mio. t Fleisch und Fleischwaren im Jahr 2024 bewirkte für die deutsche Fleischwirtschaft eine moderate Steigerung von 79.000 t (+ 2,6 %).
Die Ausfuhren von Fleischwaren gingen in der Menge gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % zurück und machten mit rund 516.000 t etwa 16 % der Ausfuhrmenge im Fleischsektor aus. Der Wert der exportierten Fleischwaren blieb gegenüber dem Jahr zuvor mit rund 2,9 Mrd. Euro nahezu gleich (- 0,6 %). Wertmäßig machten die Fleischwaren gut 27 % aller Exporte aus.
Wichtigste Abnehmerländer für Fleisch und Fleischwaren aus Deutschland sind die EU-Länder, in die je nach Tierart und Produktkategorie 80 bis 90 % der Ausfuhrmengen fließen. Der Export von Schweinefleisch in Drittländer ist seit Ausbruch der ASP weiterhin nur begrenzt möglich.
Die Ausfuhr von frischem und gefrorenem Schweinefleisch stieg 2024 um 43.000 t auf 1,264 Mio. t.
Im Binnenhandel blieben die deutschen Schweinefleischausfuhren 2024 mit gut 1,05 Mio. t gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich (+ 0,2 %). Der Anteil der Drittländer am gesamten deutschen Schweinefleischexport sank von gut 35 % im Jahr 2020 auf 19 % im Jahr 2021 und weiter auf nur noch 14 bis 15 % in den Jahren 2022 und 2023. Im Jahr 2024 stieg der Anteil wieder auf rund 17 %.
Die Ausfuhr von Schlachtnebenerzeugnissen (90 % davon sind Produkte vom Schwein) blieb mit 391.000 t in etwa stabil. Die Lieferungen in Drittländer haben sich gegenüber dem Jahr 2023 um 11,3 % auf 116.300 t vergrößert. Die Nachfrage nach diesen Produkten im Binnenmarkt ging hingegen weiter um 3,5 % auf 274.300 t zurück. Daher bleibt der Absatz dieser Produkte auf Drittlandsmärkten unverzichtbar.
Die Exporte von frischem und gefrorenem Rindfleisch haben sich auch 2024 weiter auf 249.000 t verringert (- 3,2 %). Der Rückgang war sowohl im Binnenhandel als auch im Drittlandsexport zu verzeichnen. Der Absatzanteil im Binnenhandel bleibt sowohl im Wert als auch in der Menge mit gut 94 % gegenüber dem Vorjahr gleich hoch. Hauptzielländer innerhalb der EU sind die Niederlande, Italien, Frankreich und Österreich. Zielländer außerhalb der EU waren vor allem die Schweiz, Bosnien-Herzegowina, das Vereinigte Königreich und Norwegen.
Die zukünftige Entwicklung der deutschen Exportleistung, bedingt durch die hohe Bedeutung des Sektors Schweinefleisch, hängt vom Maßnahmenerfolg zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und vor allem der Regionalisierungsverhandlungen ab, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit den Drittländern weiter mit Nachdruck geführt werden müssen.
Seit Anfang 2025 sorgte ein isolierter Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) auf einem Betrieb mit Rinderhaltung in Brandenburg für Stillstand beim Export von Rind- und Schweinefleisch. Seit Mitte April 2025 gilt Deutschland wieder laut dem Status der Welttiergesundheitsorganisation WOAH als „MKS-frei ohne Impfung“. Trotz der wiedererlangten MKS-Freiheit heben viele Drittländer die Sperren nur sehr zögerlich wieder auf. Aktuell ist die Lieferung in viele Länder, darunter das für den Schweinefleischsektor wichtige Korea, noch nicht wieder möglich.
Der Verband der Fleischwirtschaft fordert weiterhin die Eröffnung und das Fortführen der Gespräche mit den zuständigen Behörden und Delegationen der Drittländer, um weitere Marktöffnungen zu erreichen. Exportmärkte bleiben für die Absatzsicherung der deutschen Fleischwirtschaft von existenzieller Bedeutung, da für wesentliche Fleischteilstücke nur in Drittländern eine Wertschöpfung erzielt werden kann.
Einfuhr: Leichtes Plus bei Rind und Fleischwaren, Minus bei Schweinefleisch
Die gesamte Einfuhrmenge von Fleisch- und Schlachtnebenerzeugnissen stieg nach den vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahr um rund 15.500 t bzw. 0,6 % auf ein Gesamtvolumen von 2,443 Mio. t. Die Fleischwareneinfuhr erholte sich im Jahr 2024 weiter vom kräftigen Rückgang des Jahres 2020 und stieg gegenüber 2023 in der Menge leicht um 4.000 t auf 391.800 t an (+ 1,0 %). Die in dieser Menge enthaltene Einfuhr von Wurstwaren ging jedoch um 2.900 t auf 126.700 t zurück. Die Tendenz zeigt aber auch bei der Wurstwareneinfuhr nach oben. Die genannte Zahl ist noch vorläufig. Erfahrungsgemäß wird die endgültige Zahl höher ausfallen. Da nahezu die gesamte Einfuhr von Fleischwaren aus EU-Ländern stammt, sind am Beginn des Jahres größere Mengen noch nicht erfasst.Auf frisches und gefrorenes Rindfleisch entfielen 2024 ca. 13 % der gesamten Importmenge von Fleisch und Nebenerzeugnissen. Das Rindfleisch wurde zu rund 83 % aus anderen EU-Ländern geliefert. Insgesamt wurden ca. 319.000 t Rindfleisch eingeführt und damit etwa 1,3 % oder 4.000 t mehr als im Jahr 2023.
Die Einfuhr aus Drittländern nahm erneut zu, im Jahr 2024 aber nur geringfügig um 3,6 % auf 43.800 t. Der deutliche Rückgang der Jahre 2020 und 2021 konnte aber trotz der Zunahmen in den Jahren 2022 und 2023 nicht wieder ausgeglichen werden. 2019 wurden noch 56.700 t frisches und gefrorenes Rindfleisch aus Drittländern importiert. Hier spielen sicherlich das Preisgeschehen im Fleischsektor allgemein, aber auch speziell der weiterhin starke Preisanstieg in der Gastronomie, eine wichtige Rolle für das Verbraucherverhalten. Auf gekühltes Rindfleisch entfielen 81 % der Rindfleischeinfuhren.
Wichtigstes Lieferland 2024 für Rindfleisch außerhalb der EU ist Argentinien mit 28.500 t. Die gegenüber 2023 nahezu unveränderte Menge macht rund zwei Drittel des deutschen Drittlandsimports aus (64 %). Fast gleichauf folgen danach Brasilien und Uruguay mit einem Anteil von jeweils 10 % (jeweils 4.500 t). Die Lieferungen des Vereinigten Königreichs sind wieder leicht zurückgegangen. Mit 1.715 t sind dies 4,3 % am Drittlandsimport vor den USA mit 2,6 %. Die tatsächliche Einfuhrmenge aus Drittländern dürfte jedoch höher liegen, da ein Teil der Überseeimporte der EU in den Häfen von Rotterdam und Antwerpen abgefertigt und als Importe der Niederlande bzw. Belgiens registriert wird. Niederländische bzw. belgische Importhäuser vertreiben die Produkte EU-weit.
Die deutsche Schweinefleischeinfuhr ist im Jahr 2024 um 7,6 % auf 605.000 t (frisch, gekühlt und gefroren) zurückgegangen. Gut 98 % dieser Menge kommen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten. Weil das Vereinigte Königreich seit dem Brexit als Drittland zählt, stieg das Importniveau aus Drittländern gegenüber der Vor-Brexit-Zeit etwas an, blieb aber mit 11.000 t im Jahr 2024 verschwindend gering und ging gegenüber dem Vorjahr um 3.800 t zurück. Neben dem Vereinigten Königreich sind Chile, die Schweiz und Norwegen Lieferanten von Schweinefleisch in die EU mit nennenswerten Mengen. Der Großteil der VK-Lieferungen nach Deutschland entfällt auf Sauenhälften, die hier einen höherwertigen Absatz finden.
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