Bonn, 13.05.2020 (BVWS)

Plötzlich im Fokus: Wir brauchen Lösungen, keine Hetze

Bonn, 13.05.2020. Nützt es der Situation oder den Werksarbeitern, wenn die aktuelle Diskussion so undifferenziert geführt wird? BVDF-Präsidentin Sarah Dhem hält es für sinnvoll, in der aufgeheizten Debatte zu differenzieren, genau hinzuschauen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Denn nur so können positive Veränderungen ermöglicht werden.

Fleisch-Bashing ist keine Lösung

„In den letzten Wochen leisteten unsere meist mittelständischen Familienbetriebe gemeinsam mit ihren Mitarbeitern einen unermüdlichen Einsatz, um auch in den akuten Corona-Zeiten Wurst- und Fleischwaren von höchster Qualität unter nachhaltigen und sicheren Bedingungen herzustellen“, erklärt Sarah Dhem. „Als systemrelevante Branche mussten wir unserem Versorgungsauftrag gerecht werden, ungeachtet des bundesweit angeordneten Shutdowns. Unsere Mitarbeiter waren dabei, wie auch die Verkäufer im Einzelhandel, einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Darum haben wir in den Betrieben neben den grundsätzlich extrem hohen Hygienestandards viele weitere Maßnahmen ergriffen, um unsere Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Das jetzige pauschale Fleisch-Bashing, das auch auf unsere Betriebe übertragen wird, ist für uns daher umso unverständlicher, vor allem, wenn es im Grunde um andere Missstände geht, die auch wir deutlich verurteilen.“ Es ist wichtig, dass die Unternehmen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und diese nicht an Subunternehmer abschieben. „Als Unternehmer muss ich mich kümmern, diesen ethischen Anspruch an uns selber müssen wir haben“, appelliert Dhem. Dort wo Missstände herrschen, müssen diese aufgeklärt und beseitigt werden. Es braucht zukünftig klare Regelungen, die bundesweit einheitlich sind.

Runder Tisch und gemeinsame Lösungsfindung mit allen Akteuren

Das gemeinsame Ziel müssen alle Akteure der Branche – von der Politik über die Produzenten bis zum Verarbeiter, Handel und Konsumenten – dabei dringend im Auge behalten: gute Arbeitsbedingungen, sichere Produkte, größere Wertschätzung für heimische Lebensmittel und maximaler Gesundheitsschutz. Es wird Zeit, miteinander zu sprechen, statt übereinander herzuziehen. Der BVDF ruft seit Monaten zu einem New Deal auf. Runde Tische und gemeinsame Lösungsfindungen versprechen mehr Erfolg und wirken nachhaltiger, als pauschales Branchen-Bashing.

Bonn, 13.05.2020 (BVDF)